Herzlich Willkommen!
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Daten zum Meteoriten:
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Der Pohlitzer Meteoritenfall
Am 13. Oktober 1819 gegen 08:00 Uhr in der Früh fiel ein Meteorit vom Himmel und landete auf einem Feld in Pohlitz, nahe der
Langenberger Flur. Dieses Ereignis sorgte zur damaligen Zeit für viel Aufsehen, auch über die Landesgrenzen hinaus.
Hier nun ein paar Details dazu:
Die
Region
Pohlitz
/
Langenberg
lag
an
diesem
Tag
unter
einem
dichten
Frühnebel.
Pohlitzer
Bauern
arbeiteten
auf
ihren
Feldern
in
der
Nähe
des
Aufschlagortes.
Dies
waren
der
Gutsbesitzer
Johann
Gottlieb
Rothe
und
der
Pferdefrongutsbesitzer
Hilbert.
Sie
berichteten
über
ein
lautes
Getöse,
dann
eine
Art
Kanonendonner
und
dann
klatschte
etwas
auf
den
Boden.
Das
Pferd
von
Hilbert
scheute,
danach
war
gespenstige
Ruhe.
Sie
konnten
sich
das
nicht
erklären
und
gingen
schließlich
ihrer
Arbeit
wieder
nach.
Es
war
ja
nach
wie
vor
sehr
neblig.
Auch
im
Dorf
hatten
viele
Bewohner
das
Getöse
vernommen,
konnten
es
aber
nicht
deuten.
Es
war
etwas
Ungeheuerliches
oder
eine
Strafe
Gottes?
Am
nächsten
Tag
ging
Bauer
Rothe
auf
sein
Feld,
das
an
Hilberts
Feld
angrenzte.
Da
entdeckte
er
mittendrin
aufgeworfene
Erde,
einen
kleinen
Krater
von
ca.
30cm
Durchmesser
und
ca.
1m
tief.
Als
er
näher
herantrat,
sah
er
darin
etwas
Schwarzes,
einen
Stein.
Hing
das
mit
dem
Geräusch
vom
Vortag
zusammen?
Alles
wirkte
auf
ihn
sehr
unheimlich,
und
er
erinnerte
sich
an
das
Gerede
der
alten
Leute
im
Dorf.
„…Teufelsspuk, Teufelswerk, …“
Rothe
traute
sich
nicht,
den
Stein
zu
berühren.
Er
ging
geradewegs
zum
Dorfschulzen
Behr.
Dieser
hörte
sich
alles
an,
beruhigte
Rothe
und
versprach, sich die Sache anzusehen.
Unterwegs traf Behr den Jäger Jähnicke aus Roben und sprach mit ihm über das unverständliche Ereignis.
An
der
Fundstelle
angekommen,
hob
Behr
den
Stein
aus
dem
kleinen
Krater
heraus
und
nahm
ihn
mit
nach
Hause,
um
ihn
für
Rothe
aufzubewahren. Die Information zu diesem Ereignis verbreitete sich sehr schnell.
Bereits
am
15.
Oktober
1819
erschien
in
der
Geraischen
Zeitung
ein
Artikel
dazu.
Dieser
brachte
viele
naturwissenschaftlich
Interessierte,
Neugierige und auch fachkundige Mineraliensammler nach Pohlitz.
Besonders
interessiert
war
der
Köstritzer
Hofrat
Dr.
Schottin,
der
u.
a.
den
Geraer
„Hofcommissär“
Bornschein
informierte
und
am
19.
Oktober
sogar
einen
Brief
an
Goethe
nach
Weimar
schrieb.
Darin
bot
er
Goethe
den
Stein
für
dessen
Mineraliensammlung
an,
was
Goethe
gern zu einem billigen Preis auch zusagte. Doch dazu kam es nicht.
Mittlerweile
wurde
an
dem
Stein
(Gewicht
3,5kg)
herumgepickert
und
kleine
Stücke
abgeschlagen.
Der
Dorfschulze
Behr
hatte
jedes
Mal
den
Eigentümer
Rothe
um
Erlaubnis
gefragt.
Der
Jäger
Jänicke
erhielt
ein
kleines
Stück
ebenso
Dr.
Schottin.
Ein
etwas
größeres
Stück
(ca.
0,5kg)
wurde
für
den
Geraer
Kaufmann
Laspe
abgeschlagen.
Laspe
hatte
erkannt,
dass
es
sich
bei
dem
Stein
um
einen
Meteorstein
handelt
und hat sich von Rothe dafür das Vorkaufsrecht einräumen lassen.
Mittlerweile hatte sich die Sache mit dem merkwürdigen Stein weiter herumgesprochen.
Hofrat
Thamerus
schlug
dem
Konsistorium
zu
Gera
vor,
diesen
Stein
für
die
Schulsammlung
des
Geraer
Gymnasiums
zu
erwerben.
Dem
wurde
zugestimmt
und
so
kaufte
man
den
Stein,
der
noch
2,5kg
wog,
von
Rothe
für
100
Meißnische
Gülden.
Das
Alles
ging
an
Laspe
vorbei,
obwohl dieser das Vorkaufsrecht für den Stein hatte. Damit war ein Gerichtsstreit vorprogrammiert.
Der
Kaufmann
Laspe
klagte
gegen
Rothe
und
gegen
das
Geraer
Gymnasium.
Am
03.
November
1819
kam
es
zu
einer
amtlichen
Anhörung
durch
den
Geraer
Juristen
Liebich.
Der
Prozess
war
lange
Zeit
in
der
Schwebe
und
wurde
schließlich
zu
Ungunsten
des
Gutsbesitzers
Rothe
entschieden.
Laspe
einigte
sich
durch
einen
Vergleich
mit
dem
Gymnasium
dahingehend,
dass
er
das
abgeschlagene
Stück
von
ca.
0,5kg
unentgeltlich
behalten konnte und das Gymnasium behielt das 2,5kg große Stück. Rothe erhielt nur ein kleines Stück.
Der
eigentliche
Verlierer
des
Prozesses
war
der
Bauer
Rothe.
Er
musste
die
Gerichtskosten
bezahlen
und
war
den
Stein
los.
Am
Ende
blieb
ihm
von
dem
Verkaufspreis
des
Steines
kaum
noch
etwas
übrig.
Rothe
ward
danach
sehr
krank
und
starb
frühzeitig.
Einige
Dorfbewohner
sahen sich darin bestätigt, dass der Stein doch „Teufelszeug“ war.
Nach
diesen
lokalen
Turbulenzen
um
den
Meteoriten
zog
erst
einmal
Ruhe
ein.
Um
1846
begann
dann
der
weltweite
Handel
und
Tausch
mit
Teilen des Steines.
Eine Übersicht (Stand 2019) zu den heute noch vorhandenen Teilstücken finden Sie am Ende der Seite.
Zusammenfassend
kann
man
sagen,
dass
sich
Stücke
des
Meteoriten
in
Summe
mit
ca.
2.130g
in
deutschen
Museen
und
Universitäten
und
ca.
856,4g
im
Ausland
befinden.
Das
bedeutet,
dass
noch
in
der
heutigen
Zeit
ca.
3kg
von
den
ursprünglichen
3,5kg
des
Pohlitzer
Meteoriten
vorhanden sind. Das ist bemerkenswert!
Historisch
gesehen,
hat
der
Meteoritenfall
von
Pohlitz
einen
Beitrag
zur
schnelleren
Entwicklung
der
Region
von
der
einfachen
Landwirtschaft
ins Industriezeitalter geleistet. Details dazu finden Sie in der Broschüre:
„Der Stein, der Pohlitz bekannt machte“
Bezugsmöglichkeit über www.heimatverein-bad-köstritz.de
Warum steht aber nun in Pohlitz ein Goethe-Denkmal als Erinnerung an den Pohlitzer Meteoritenfall?
Goethe
wollte
den
Stein
für
seine
Mineraliensammlung
haben
(Briefverkehr
mit
Dr.
Schottin).
Da
dies
aber
nicht
möglich
war
(Stein
wurde
an
das
Geraer
Gymnasium
verkauft),
erhielt
er
von
Dr.
Schottin
nur
3
kleine
Bruchstücke.
Diese
befinden
sich
noch
heute
in
seiner
Mineraliensammlung in Weimar.
Damit
das
historische
Ereignis
des
Pohlitzer
Meteoritenfalles
nicht
in
Vergessenheit
gerät,
hat
der
Heimat-
und
Ortsverein
Bad
Köstritz
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Heimatverein
Langenberg,
dem
Ortschaftsrat
Pohlitz,
den
Pohlitzer
Maibaumsetzern
und
dem
Gestalter
des
Denkmals, Ulf Panndorf zum 200. Jahrestag des Meteoritenfalls diese Art der öffentlichen Erinnerung gewählt.
Goethe
war
Bestandteil
der
Pohlitzer
Geschichte.
Das
Denkmal
zeigt
ihn,
wie
sein
eigentlicher
Wunsch,
den
Meteorit
in
der
Hand
zu
halten,
ausgesehen haben könnte. Dabei finden Sie ein leichtes Lächeln in Goethes Gesicht. Schauen Sie doch mal genau hin!
Wir hoffen, dass dieses Denkmal nachhaltig an das für Pohlitz wichtige Ereignis erinnert und bedanken uns für Ihr Interesse.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Nachtrag:
Im
Rahmen
des
12.
Deutschen
Meteoriten
Kolloquiums,
das
vom
12./
13.Oktober
2019
in
Gera
tagte,
haben
Wissenschaftler
und
Experten
weitere
wissenschaftlich
fundierte Erkenntnisse zum Pohlitzer Meteoriten ermittelt.
Eine
Edelgas-Analyse
aus
den
1980-er
Jahren
wurde
ausgewertet
und
man
konnte
nachweisen,
dass
der
Stein
rund
4
Milliarden
Jahre
durch
das
All
schwirrte
und
vor
500
Millionen
Jahren
durch
einen
ersten
großen
Zusammenprall
im
All
und
vor
45
Millionen
Jahren
durch
einen
zweiten
Zusammenprall
im
All
abgeschlagen
wurde.
Die
Wissenschaftler
gehen
davon
aus,
dass
der
gefundene
Stein
mit
3,5kg
auch
nur
ein
Teilstück
eines
in
die
Atmosphäre
der
Erde
gelangten
Meteoriten
von
ca.
30
bis
40kg
ist.
Dieser
ist
kurz
vor
dem
Aufprall
auf
die
Erde
explodiert.
Das
würde
auch
den
beschriebenen
lauten
Knall
erklären,
der
bis
in
die
40km
entfernte
Region
um Jena wahrgenommen wurde.
Daher
kann
man
davon
ausgehen,
dass
im
Umkreis
von
3km
um
die
Fundstelle
herum
weitere
Steinbrocken
vom
explodierten
Meteorit
liegen.
Diese
aber
nach
200
Jahren zu finden, ist sehr unwahrscheinlich.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Herzlich Willkommen!
Der Pohlitzer Meteoritenfall
Am 13. Oktober 1819 gegen 08:00 Uhr in
der Früh fiel ein Meteorit vom Himmel und
landete auf einem Feld in Pohlitz, nahe der
Langenberger Flur. Dieses Ereignis sorgte
zur damaligen Zeit für viel Aufsehen, auch
über die Landesgrenzen hinaus.
Hier nun ein paar Details dazu:
Die
Region
Pohlitz
/
Langenberg
lag
an
diesem
Tag
unter
einem
dichten
Frühnebel.
Pohlitzer
Bauern
arbeiteten
auf
ihren
Feldern
in
der
Nähe
des
Aufschlagortes.
Dies
waren
der
Gutsbesitzer
Johann
Gottlieb
Rothe
und
der
Pferdefrongutsbesitzer
Hilbert.
Sie
berichteten
über
ein
lautes
Getöse,
dann
eine
Art
Kanonendonner
und
dann
klatschte
etwas
auf
den
Boden.
Das
Pferd
von
Hilbert
scheute,
danach
war
gespenstige
Ruhe.
Sie
konnten
sich
das
nicht
erklären
und
gingen
schließlich
ihrer
Arbeit
wieder
nach.
Es
war
ja
nach
wie
vor
sehr
neblig.
Auch
im
Dorf
hatten
viele
Bewohner
das
Getöse
vernommen,
konnten
es
aber
nicht
deuten.
Es
war
etwas
Ungeheuerliches
oder
eine
Strafe
Gottes?
Am
nächsten
Tag
ging
Bauer
Rothe
auf
sein
Feld,
das
an
Hilberts
Feld
angrenzte.
Da
entdeckte
er
mittendrin
aufgeworfene
Erde,
einen
kleinen
Krater
von
ca.
30cm
Durchmesser
und
ca.
1m
tief.
Als
er
näher
herantrat,
sah
er
darin
etwas
Schwarzes,
einen
Stein.
Hing
das
mit
dem
Geräusch
vom
Vortag
zusammen?
Alles
wirkte
auf
ihn
sehr
unheimlich,
und
er
erinnerte
sich
an
das
Gerede
der
alten
Leute
im
Dorf.
„…Teufelsspuk, Teufelswerk, …“
Rothe
traute
sich
nicht,
den
Stein
zu
berühren.
Er
ging
geradewegs
zum
Dorfschulzen
Behr.
Dieser
hörte
sich
alles
an,
beruhigte
Rothe
und
versprach,
sich
die Sache anzusehen.
Unterwegs
traf
Behr
den
Jäger
Jähnicke
aus
Roben
und
sprach
mit
ihm
über
das
unverständliche Ereignis.
An
der
Fundstelle
angekommen,
hob
Behr
den
Stein
aus
dem
kleinen
Krater
heraus
und
nahm
ihn
mit
nach
Hause,
um
ihn
für
Rothe
aufzubewahren.
Die
Information
zu
diesem
Ereignis
verbreitete
sich
sehr
schnell.
Bereits
am
15.
Oktober
1819
erschien
in
der
Geraischen
Zeitung
ein
Artikel
dazu.
Dieser
brachte
viele
naturwissenschaftlich
Interessierte,
Neugierige
und
auch
fachkundige
Mineraliensammler
nach
Pohlitz.
Besonders
interessiert
war
der
Köstritzer
Hofrat
Dr.
Schottin,
der
u.
a.
den
Geraer
„Hofcommissär“
Bornschein
informierte
und
am
19.
Oktober
sogar
einen
Brief
an
Goethe
nach
Weimar
schrieb.
Darin
bot
er
Goethe
den
Stein
für
dessen
Mineraliensammlung
an,
was
Goethe
gern
zu
einem
billigen
Preis
auch
zusagte.
Doch
dazu kam es nicht.
Mittlerweile
wurde
an
dem
Stein
(Gewicht
3,5kg)
herumgepickert
und
kleine
Stücke
abgeschlagen.
Der
Dorfschulze
Behr
hatte
jedes
Mal
den
Eigentümer
Rothe
um
Erlaubnis
gefragt.
Der
Jäger
Jänicke
erhielt
ein
kleines
Stück
ebenso
Dr.
Schottin.
Ein
etwas
größeres
Stück
(ca.
0,5kg)
wurde
für
den
Geraer
Kaufmann
Laspe
abgeschlagen.
Laspe
hatte
erkannt,
dass
es
sich
bei
dem
Stein
um
einen
Meteorstein
handelt
und
hat
sich
von
Rothe
dafür
das
Vorkaufsrecht
einräumen
lassen.
Mittlerweile
hatte
sich
die
Sache
mit
dem
merkwürdigen
Stein
weiter
herumge-
sprochen.
Hofrat
Thamerus
schlug
dem
Konsistorium
zu
Gera
vor,
diesen
Stein
für
die
Schulsammlung
des
Geraer
Gymnasiums
zu
erwerben.
Dem
wurde
zugestimmt
und
so
kaufte
man
den
Stein,
der
noch
2,5kg
wog,
von
Rothe
für
100
Meißnische
Gülden.
Das
Alles
ging
an
Laspe
vorbei,
obwohl
dieser
das
Vorkaufsrecht
für
den
Stein
hatte.
Damit
war
ein
Gerichtsstreit
vorprogrammiert.
Der
Kaufmann
Laspe
klagte
gegen
Rothe
und
gegen
das
Geraer
Gymnasium.
Am
03.
November
1819
kam
es
zu
einer
amtlichen
Anhörung
durch
den
Geraer
Juristen
Liebich.
Der
Prozess
war
lange
Zeit
in
der
Schwebe
und
wurde
schließlich
zu
Ungunsten
des
Gutsbesitzers
Rothe
entschieden.
Laspe
einigte
sich
durch
einen
Vergleich
mit
dem
Gymnasium
dahingehend,
dass
er
das
abgeschlagene
Stück
von
ca.
0,5kg
unentgeltlich
behalten
konnte
und
das
Gymnasium
behielt
das
2,5kg
große
Stück.
Rothe erhielt nur ein kleines Stück.
Der
eigentliche
Verlierer
des
Prozesses
war
der
Bauer
Rothe.
Er
musste
die
Gerichtskosten
bezahlen
und
war
den
Stein
los.
Am
Ende
blieb
ihm
von
dem
Verkaufspreis
des
Steines
kaum
noch
etwas
übrig.
Rothe
ward
danach
sehr
krank
und
starb
frühzeitig.
Einige
Dorfbewohner
sahen
sich
darin
bestätigt,
dass der Stein doch „Teufelszeug“ war.
Nach
diesen
lokalen
Turbulenzen
um
den
Meteoriten
zog
erst
einmal
Ruhe
ein.
Um
1846
begann
dann
der
weltweite
Handel
und Tausch mit Teilen des Steines.
Eine
Übersicht
(Stand
2019)
zu
den
heute
noch
vorhandenen
Teilstücken
finden
Sie
am Ende der Seite.
Zusammenfassend
kann
man
sagen,
dass
sich
Stücke
des
Meteoriten
in
Summe
mit
ca.
2.130g
in
deutschen
Museen
und
Universitäten
und
ca.
856,4g
im
Ausland
befinden.
Das
bedeutet,
dass
noch
in
der
heutigen
Zeit
ca.
3kg
von
den
ursprünglichen
3,5kg
des
Pohlitzer
Meteoriten
vorhanden
sind.
Das
ist
bemerkenswert!
Historisch
gesehen,
hat
der
Meteoritenfall
von
Pohlitz
einen
Beitrag
zur
schnelleren
Entwicklung
der
Region
von
der
reinen
Landwirtschaft
zur
industriegeprägten
Wirtschaft
geleistet.
Details
dazu
finden
Sie in der Broschüre:
„
Der Stein, der Pohlitz bekannt machte“
Bezugsmöglichkeit:
www.heimatverein-bad-köstritz.de
Warum steht aber nun in Pohlitz ein
Goethe-Denkmal als Erinnerung an den
Pohlitzer Meteoritenfall?
Goethe
wollte
den
Stein
für
seine
Mineraliensammlung
haben
(Briefverkehr
mit
Dr.
Schottin).
Da
dies
aber
nicht
möglich
war
(Stein
wurde
an
das
Geraer
Gymnasium
verkauft),
erhielt
er
von
Dr.
Schottin
nur
3
kleine
Bruchstücke.
Diese
befinden
sich
noch
heute
in
seiner
Mineraliensammlung in Weimar.
Damit
das
historische
Ereignis
des
Pohlitzer
Meteoritenfalles
nicht
in
Vergessenheit
gerät,
hat
der
Heimat-
und
Ortsverein
Bad
Köstritz
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Heimatverein
Langenberg,
dem
Ortschaftsrat
Pohlitz,
den
Pohlitzer
Maibaumsetzern
und
dem
Gestalter
des
Denkmals,
Ulf
Panndorf,
zum
200.
Jahrestag
des
Meteoritenfalls
diese
Art
der
öffentlichen Erinnerung gewählt.
Goethe
war
Bestandteil
der
Pohlitzer
Geschichte.
Das
Denkmal
zeigt
ihn,
wie
sein
eigentlicher
Wunsch,
den
Meteorit
in
der
Hand
zu
halten,
ausgesehen
haben
könnte.
Dabei
finden
Sie
ein
leichtes
Lächeln
in
Goethes
Gesicht.
Schauen
Sie
doch mal genau hin!
Wir
hoffen,
dass
dieses
Denkmal
nachhaltig
an
das
für
Pohlitz
wichtige
Ereignis
erinnert
und
bedanken
uns
für
Ihr
Interesse.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein
Bad Köstritz e.V.
Nachtrag:
Im
Rahmen
des
12.
Deutschen
Meteoriten
Kolloquiums,
das
vom
12./
13.Oktober
2019
in
Gera
tagte,
haben
Wissenschaftler
und
Experten
weitere
wissenschaftlich
fundierte
Erkenntnisse
zum
Pohlitzer
Meteoriten ermittelt.
Eine
Edelgas-Analyse
aus
den
1980-er
Jahren
wurde
ausgewertet
und
man
konnte
nachweisen,
dass
der
Stein
rund
4
Milliarden
Jahre
durch
das
All
schwirrte
und
vor
500
Millionen
Jahren
durch
einen
ersten
großen
Zusammenprall
im
All
und
vor
45
Millionen
Jahren
durch
einen
zweiten
Zusammenprall
im
All
abge-
schlagen wurde.
Die
Wissenschaftler
gehen
davon
aus,
dass
der
gefundene
Stein
mit
3,5kg
auch
nur
ein
Teilstück
eines
in
die
Atmosphäre
der
Erde
gelangten
Meteoriten
von
ca.
30
bis
40kg
ist.
Dieser
ist
kurz
vor
dem
Aufprall
auf
die
Erde
explodiert.
Das
würde
auch
den
beschriebenen
lauten
Knall
erklären,
der
bis
in
die
40km
entfernte
Region um Jena wahrgenommen wurde.
Daher
kann
man
davon
ausgehen,
dass
im
Umkreis
von
3km
um
die
Fundstelle
herum
weitere
Steinbrocken
vom
explodierten
Meteorit liegen.
Diese
aber
nach
200
Jahren
zu
finden,
ist
sehr unwahrscheinlich.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein
Bad Köstritz e.V.
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Daten zum Meteoriten:
Weitere Links:
Der Pohlitzer Meteoritenfall
Am 13. Oktober 1819 gegen 08:00 Uhr in der Früh fiel ein Meteorit vom Himmel und landete auf
einem Feld in Pohlitz, nahe der Langenberger Flur. Dieses Ereignis sorgte zur damaligen Zeit für viel
Aufsehen, auch über die Landesgrenzen hinaus.
Hier nun ein paar Details dazu:
Die
Region
Pohlitz
/
Langenberg
lag
an
diesem
Tag
unter
einem
dichten
Frühnebel.
Pohlitzer
Bauern
arbeiteten
auf
ihren
Feldern
in
der
Nähe
des
Aufschlagortes.
Dies
waren
der
Gutsbesitzer
Johann
Gottlieb
Rothe
und
der
Pferdefrongutsbesitzer
Hilbert.
Sie
berichteten
über
ein
lautes
Getöse,
dann
eine
Art
Kanonendonner
und
dann
klatschte
etwas
auf
den
Boden.
Das
Pferd
von
Hilbert
scheute,
danach
war
gespenstige
Ruhe.
Sie
konnten
sich
das
nicht
erklären
und
gingen
schließlich
ihrer
Arbeit
wieder
nach.
Es
war
ja
nach
wie
vor
sehr
neblig.
Auch
im
Dorf
hatten
viele
Bewohner
das
Getöse
vernommen,
konnten
es
aber
nicht
deuten.
Es
war
etwas
Ungeheuerliches
oder
eine
Strafe
Gottes?
Am
nächsten
Tag
ging
Bauer
Rothe
auf
sein
Feld,
das
an
Hilberts
Feld
angrenzte.
Da
entdeckte
er
mittendrin
aufgeworfene
Erde,
einen
kleinen
Krater
von
ca.
30cm
Durchmesser
und
ca.
1m
tief.
Als
er
näher
herantrat,
sah
er
darin
etwas
Schwarzes,
einen
Stein.
Hing
das
mit
dem
Geräusch
vom
Vortag
zusammen?
Alles
wirkte
auf
ihn
sehr
unheimlich,
und
er
erinnerte
sich
an
das
Gerede
der
alten Leute im Dorf. „…Teufelsspuk, Teufelswerk, …“
Rothe
traute
sich
nicht,
den
Stein
zu
berühren.
Er
ging
geradewegs
zum
Dorfschulzen
Behr.
Dieser
hörte sich alles an, beruhigte Rothe und versprach, sich die Sache anzusehen.
Unterwegs
traf
Behr
den
Jäger
Jähnicke
aus
Roben
und
sprach
mit
ihm
über
das
unverständliche
Ereignis.
An
der
Fundstelle
angekommen,
hob
Behr
den
Stein
aus
dem
kleinen
Krater
heraus
und
nahm
ihn
mit
nach
Hause,
um
ihn
für
Rothe
aufzubewahren.
Die
Information
zu
diesem
Ereignis
verbreitete
sich sehr schnell.
Bereits
am
15.
Oktober
1819
erschien
in
der
Geraischen
Zeitung
ein
Artikel
dazu.
Dieser
brachte
viele
naturwissenschaftlich
Interessierte,
Neugierige
und
auch
fachkundige
Mineraliensammler
nach
Pohlitz.
Besonders
interessiert
war
der
Köstritzer
Hofrat
Dr.
Schottin,
der
u.
a.
den
Geraer
„Hofcommissär“
Bornschein
informierte
und
am
19.
Oktober
sogar
einen
Brief
an
Goethe
nach
Weimar
schrieb.
Darin
bot
er
Goethe
den
Stein
für
dessen
Mineraliensammlung
an,
was
Goethe
gern
zu
einem
billigen
Preis auch zusagte. Doch dazu kam es nicht.
Mittlerweile
wurde
an
dem
Stein
(Gewicht
3,5kg)
herumgepickert
und
kleine
Stücke
abgeschlagen.
Der
Dorfschulze
Behr
hatte
jedes
Mal
den
Eigentümer
Rothe
um
Erlaubnis
gefragt.
Der
Jäger
Jänicke
erhielt
ein
kleines
Stück
ebenso
Dr.
Schottin.
Ein
etwas
größeres
Stück
(ca.
0,5kg)
wurde
für
den
Geraer
Kaufmann
Laspe
abgeschlagen.
Laspe
hatte
erkannt,
dass
es
sich
bei
dem
Stein
um
einen Meteorstein handelt und hat sich von Rothe dafür das Vorkaufsrecht einräumen lassen.
Mittlerweile hatte sich die Sache mit dem merkwürdigen Stein weiter herumgesprochen.
Hofrat
Thamerus
schlug
dem
Konsistorium
zu
Gera
vor,
diesen
Stein
für
die
Schulsammlung
des
Geraer
Gymnasiums
zu
erwerben.
Dem
wurde
zugestimmt
und
so
kaufte
man
den
Stein,
der
noch
2,5kg
wog,
von
Rothe
für
100
Meißnische
Gülden.
Das
Alles
ging
an
Laspe
vorbei,
obwohl
dieser
das Vorkaufsrecht für den Stein hatte. Damit war ein Gerichtsstreit vorprogrammiert.
Der
Kaufmann
Laspe
klagte
gegen
Rothe
und
gegen
das
Geraer
Gymnasium.
Am
03.
November
1819
kam
es
zu
einer
amtlichen
Anhörung
durch
den
Geraer
Juristen
Liebich.
Der
Prozess
war
lange
Zeit in der Schwebe und wurde schließlich zu Ungunsten des Gutsbesitzers Rothe entschieden.
Laspe
einigte
sich
durch
einen
Vergleich
mit
dem
Gymnasium
dahingehend,
dass
er
das
abgeschlagene
Stück
von
ca.
0,5kg
unentgeltlich
behalten
konnte
und
das
Gymnasium
behielt
das
2,5kg große Stück. Rothe erhielt nur ein kleines Stück.
Der
eigentliche
Verlierer
des
Prozesses
war
der
Bauer
Rothe.
Er
musste
die
Gerichtskosten
bezahlen
und
war
den
Stein
los.
Am
Ende
blieb
ihm
von
dem
Verkaufspreis
des
Steines
kaum
noch
etwas
übrig.
Rothe
ward
danach
sehr
krank
und
starb
frühzeitig.
Einige
Dorfbewohner
sahen
sich
darin bestätigt, dass der Stein doch „Teufelszeug“ war.
Nach
diesen
lokalen
Turbulenzen
um
den
Meteoriten
zog
erst
einmal
Ruhe
ein.
Um
1846
begann
dann der weltweite Handel und Tausch mit Teilen des Steines.
Eine
Übersicht
(Stand
2019)
zu
den
heute
noch
vorhandenen
Teilstücken
finden
Sie
am
Ende
der
Seite.
Zusammenfassend
kann
man
sagen,
dass
sich
Stücke
des
Meteoriten
in
Summe
mit
ca.
2.130g
in
deutschen
Museen
und
Universitäten
und
ca.
856,4g
im
Ausland
befinden.
Das
bedeutet,
dass
noch
in
der
heutigen
Zeit
ca.
3kg
von
den
ursprünglichen
3,5kg
des
Pohlitzer
Meteoriten
vorhanden
sind.
Das ist bemerkenswert!
Historisch
gesehen,
hat
der
Meteoritenfall
von
Pohlitz
einen
Beitrag
zur
schnelleren
Entwicklung
der
Region
von
der
einfachen
Landwirtschaft
ins
Industriezeitalter
geleistet.
Details
dazu
finden
Sie
in
der Broschüre:
„Der Stein, der Pohlitz bekannt machte“
Bezugsmöglichkeit über: www.heimatverein-bad-köstritz.de
Warum steht aber nun in Pohlitz ein Goethe-Denkmal als Erinnerung an den Pohlitzer
Meteoritenfall?
Goethe
wollte
den
Stein
für
seine
Mineraliensammlung
haben
(Briefverkehr
mit
Dr.
Schottin).
Da
dies
aber
nicht
möglich
war
(Stein
wurde
an
das
Geraer
Gymnasium
verkauft),
erhielt
er
von
Dr.
Schottin
nur 3 kleine Bruchstücke. Diese befinden sich noch heute in seiner Mineraliensammlung in Weimar.
Damit
das
historische
Ereignis
des
Pohlitzer
Meteoritenfalles
nicht
in
Vergessenheit
gerät,
hat
der
Heimat-
und
Ortsverein
Bad
Köstritz
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Heimatverein
Langenberg,
dem
Ortschaftsrat
Pohlitz,
den
Pohlitzer
Maibaumsetzern
und
dem
Gestalter
des
Denkmals,
Ulf
Panndorf,
zum 200. Jahrestag des Meteoritenfalls diese Art der öffentlichen Erinnerung gewählt.
Goethe
war
Bestandteil
der
Pohlitzer
Geschichte.
Das
Denkmal
zeigt
ihn,
wie
sein
eigentlicher
Wunsch,
den
Meteorit
in
der
Hand
zu
halten,
ausgesehen
haben
könnte.
Dabei
finden
Sie
ein
leichtes Lächeln in Goethes Gesicht. Schauen Sie doch mal genau hin!
Wir
hoffen,
dass
dieses
Denkmal
nachhaltig
an
das
für
Pohlitz
wichtige
Ereignis
erinnert
und
bedanken uns für Ihr Interesse.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Nachtrag:
Im
Rahmen
des
12.
Deutschen
Meteoriten
Kolloquiums,
das
vom
12./
13.Oktober
2019
in
Gera
tagte,
haben
Wissenschaftler
und
Experten
weitere
wissenschaftlich
fundierte
Erkenntnisse
zum
Pohlitzer Meteoriten ermittelt.
Eine
Edelgas-Analyse
aus
den
1980-er
Jahren
wurde
ausgewertet
und
man
konnte
nachweisen,
dass
der
Stein
rund
4
Milliarden
Jahre
durch
das
All
schwirrte
und
vor
500
Millionen
Jahren
durch
einen
ersten
großen
Zusammenprall
im
All
und
vor
45
Millionen
Jahren
durch
einen
zweiten
Zusammenprall im All abgeschlagen wurde.
Die
Wissenschaftler
gehen
davon
aus,
dass
der
gefundene
Stein
mit
3,5kg
auch
nur
ein
Teilstück
eines
in
die
Atmosphäre
der
Erde
gelangten
Meteoriten
von
ca.
30
bis
40kg
ist.
Dieser
ist
kurz
vor
dem
Aufprall
auf
die
Erde
explodiert.
Das
würde
auch
den
beschriebenen
lauten
Knall
erklären,
der
bis in die 40km entfernte Region um Jena wahrgenommen wurde.
Daher
kann
man
davon
ausgehen,
dass
im
Umkreis
von
3km
um
die
Fundstelle
herum
weitere
Steinbrocken
vom
explodierten
Meteorit
liegen.
Diese
aber
nach
200
Jahren
zu
finden,
ist
sehr
unwahrscheinlich.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Bildergalerie:
Daten zum Meteoriten:
Herzlich Willkommen!
Weitere Links:
Herzlich Willkommen!
Der Pohlitzer Meteoritenfall
Am 13. Oktober 1819 gegen 08:00 Uhr in der Früh fiel ein Meteorit vom Himmel und landete auf
einem Feld in Pohlitz, nahe der Langenberger Flur. Dieses Ereignis sorgte zur damaligen Zeit für
viel Aufsehen, auch über die Landesgrenzen hinaus.
Hier nun ein paar Details dazu:
Die
Region
Pohlitz
/
Langenberg
lag
an
diesem
Tag
unter
einem
dichten
Frühnebel.
Pohlitzer
Bauern
arbeiteten
auf
ihren
Feldern
in
der
Nähe
des
Aufschlagortes.
Dies
waren
der
Gutsbesitzer
Johann
Gottlieb
Rothe
und
der
Pferdefrongutsbesitzer
Hilbert.
Sie
berichteten
über
ein
lautes
Getöse,
dann
eine
Art
Kanonendonner
und
dann
klatschte
etwas
auf
den
Boden.
Das
Pferd
von
Hilbert
scheute,
danach
war
gespenstige
Ruhe.
Sie
konnten
sich
das
nicht
erklären
und
gingen
schließlich
ihrer
Arbeit
wieder
nach.
Es
war
ja
nach
wie
vor
sehr
neblig.
Auch
im
Dorf
hatten
viele
Bewohner
das
Getöse
vernommen,
konnten
es
aber
nicht
deuten.
Es
war
etwas
Ungeheuerliches
oder eine Strafe Gottes?
Am
nächsten
Tag
ging
Bauer
Rothe
auf
sein
Feld,
das
an
Hilberts
Feld
angrenzte.
Da
entdeckte
er
mittendrin
aufgeworfene
Erde,
einen
kleinen
Krater
von
ca.
30cm
Durchmesser
und
ca.
1m
tief.
Als
er
näher
herantrat,
sah
er
darin
etwas
Schwarzes,
einen
Stein.
Hing
das
mit
dem
Geräusch
vom
Vortag
zusammen?
Alles
wirkte
auf
ihn
sehr
unheimlich,
und
er
erinnerte
sich
an
das
Gerede
der
alten Leute im Dorf. „…Teufelsspuk, Teufelswerk, …“
Rothe
traute
sich
nicht,
den
Stein
zu
berühren.
Er
ging
geradewegs
zum
Dorfschulzen
Behr.
Dieser
hörte sich alles an, beruhigte Rothe und versprach, sich die Sache anzusehen.
Unterwegs
traf
Behr
den
Jäger
Jähnicke
aus
Roben
und
sprach
mit
ihm
über
das
unverständliche
Ereignis.
An
der
Fundstelle
angekommen,
hob
Behr
den
Stein
aus
dem
kleinen
Krater
heraus
und
nahm
ihn
mit
nach
Hause,
um
ihn
für
Rothe
aufzubewahren.
Die
Information
zu
diesem
Ereignis
verbreitete
sich sehr schnell.
Bereits
am
15.
Oktober
1819
erschien
in
der
Geraischen
Zeitung
ein
Artikel
dazu.
Dieser
brachte
viele
naturwissenschaftlich
Interessierte,
Neugierige
und
auch
fachkundige
Mineraliensammler
nach
Pohlitz.
Besonders
interessiert
war
der
Köstritzer
Hofrat
Dr.
Schottin,
der
u.
a.
den
Geraer
„Hofcommissär“
Bornschein
informierte
und
am
19.
Oktober
sogar
einen
Brief
an
Goethe
nach
Weimar
schrieb.
Darin
bot
er
Goethe
den
Stein
für
dessen
Mineraliensammlung
an,
was
Goethe
gern
zu
einem
billigen
Preis auch zusagte. Doch dazu kam es nicht.
Mittlerweile
wurde
an
dem
Stein
(Gewicht
3,5kg)
herumgepickert
und
kleine
Stücke
abgeschlagen.
Der
Dorfschulze
Behr
hatte
jedes
Mal
den
Eigentümer
Rothe
um
Erlaubnis
gefragt.
Der
Jäger
Jänicke
erhielt
ein
kleines
Stück
ebenso
Dr.
Schottin.
Ein
etwas
größeres
Stück
(ca.
0,5kg)
wurde
für
den
Geraer
Kaufmann
Laspe
abgeschlagen.
Laspe
hatte
erkannt,
dass
es
sich
bei
dem
Stein
um
einen Meteorstein handelt und hat sich von Rothe dafür das Vorkaufsrecht einräumen lassen.
Mittlerweile hatte sich die Sache mit dem merkwürdigen Stein weiter herumgesprochen.
Hofrat
Thamerus
schlug
dem
Konsistorium
zu
Gera
vor,
diesen
Stein
für
die
Schulsammlung
des
Geraer
Gymnasiums
zu
erwerben.
Dem
wurde
zugestimmt
und
so
kaufte
man
den
Stein,
der
noch
2,5kg
wog,
von
Rothe
für
100
Meißnische
Gülden.
Das
Alles
ging
an
Laspe
vorbei,
obwohl
dieser
das Vorkaufsrecht für den Stein hatte. Damit war ein Gerichtsstreit vorprogrammiert.
Der
Kaufmann
Laspe
klagte
gegen
Rothe
und
gegen
das
Geraer
Gymnasium.
Am
03.
November
1819
kam
es
zu
einer
amtlichen
Anhörung
durch
den
Geraer
Juristen
Liebich.
Der
Prozess
war
lange
Zeit
in
der
Schwebe
und
wurde
schließlich
zu
Ungunsten
des
Gutsbesitzers
Rothe
entschieden.
Laspe
einigte
sich
durch
einen
Vergleich
mit
dem
Gymnasium
dahingehend,
dass
er
das
abgeschlagene
Stück
von
ca.
0,5kg
unentgeltlich
behalten
konnte
und
das
Gymnasium
behielt
das
2,5kg große Stück. Rothe erhielt nur ein kleines Stück.
Der
eigentliche
Verlierer
des
Prozesses
war
der
Bauer
Rothe.
Er
musste
die
Gerichtskosten
bezahlen
und
war
den
Stein
los.
Am
Ende
blieb
ihm
von
dem
Verkaufspreis
des
Steines
kaum
noch
etwas
übrig.
Rothe
ward
danach
sehr
krank
und
starb
frühzeitig.
Einige
Dorfbewohner
sahen
sich
darin bestätigt, dass der Stein doch „Teufelszeug“ war.
Nach
diesen
lokalen
Turbulenzen
um
den
Meteoriten
zog
erst
einmal
Ruhe
ein.
Um
1846
begann
dann der weltweite Handel und Tausch mit Teilen des Steines.
Eine
Übersicht
(Stand
2019)
zu
den
heute
noch
vorhandenen
Teilstücken
finden
Sie
am
Ende
der
Seite.
Zusammenfassend
kann
man
sagen,
dass
sich
Stücke
des
Meteoriten
in
Summe
mit
ca.
2.130g
in
deutschen
Museen
und
Universitäten
und
ca.
856,4g
im
Ausland
befinden.
Das
bedeutet,
dass
noch
in
der
heutigen
Zeit
ca.
3kg
von
den
ursprünglichen
3,5kg
des
Pohlitzer
Meteoriten
vorhanden
sind.
Das ist bemerkenswert!
Historisch
gesehen,
hat
der
Meteoritenfall
von
Pohlitz
einen
Beitrag
zur
schnelleren
Entwicklung
der
Region
von
der
einfachen
Landwirtschaft
ins
Industriezeitalter
geleistet.
Details
dazu
finden
Sie
in
der Broschüre:
„Der Stein, der Pohlitz bekannt machte“
Bezugsmöglichkeiten über: www.heimatverein-bad-köstritz.de
Warum steht aber nun in Pohlitz ein Goethe-Denkmal als Erinnerung an den Pohlitzer
Meteoritenfall?
Goethe
wollte
den
Stein
für
seine
Mineraliensammlung
haben
(Briefverkehr
mit
Dr.
Schottin).
Da
dies
aber
nicht
möglich
war
(Stein
wurde
an
das
Geraer
Gymnasium
verkauft),
erhielt
er
von
Dr.
Schottin
nur
3
kleine
Bruchstücke.
Diese
befinden
sich
noch
heute
in
seiner
Mineraliensammlung
in
Weimar.
Damit
das
historische
Ereignis
des
Pohlitzer
Meteoritenfalles
nicht
in
Vergessenheit
gerät,
hat
der
Heimat-
und
Ortsverein
Bad
Köstritz
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Heimatverein
Langenberg,
dem
Ortschaftsrat
Pohlitz,
den
Pohlitzer
Maibaumsetzern
und
dem
Gestalter
des
Denkmals,
Ulf
Panndorf
zum 200. Jahrestag des Meteoritenfalls diese Art der öffentlichen Erinnerung gewählt.
Goethe
war
Bestandteil
der
Pohlitzer
Geschichte.
Das
Denkmal
zeigt
ihn,
wie
sein
eigentlicher
Wunsch,
den
Meteorit
in
der
Hand
zu
halten,
ausgesehen
haben
könnte.
Dabei
finden
Sie
ein
leichtes Lächeln in Goethes Gesicht. Schauen Sie doch mal genau hin!
Wir
hoffen,
dass
dieses
Denkmal
nachhaltig
an
das
für
Pohlitz
wichtige
Ereignis
erinnert
und
bedanken uns für Ihr Interesse.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Nachtrag:
Im
Rahmen
des
12.
Deutschen
Meteoriten
Kolloquiums,
das
vom
12./
13.Oktober
2019
in
Gera
tagte,
haben
Wissenschaftler
und
Experten
weitere
wissenschaftlich
fundierte
Erkenntnisse
zum
Pohlitzer Meteoriten ermittelt.
Eine
Edelgas-Analyse
aus
den
1980-er
Jahren
wurde
ausgewertet
und
man
konnte
nachweisen,
dass
der
Stein
rund
4
Milliarden
Jahre
durch
das
All
schwirrte
und
vor
500
Millionen
Jahren
durch
einen
ersten
großen
Zusammenprall
im
All
und
vor
45
Millionen
Jahren
durch
einen
zweiten
Zusammenprall im All abgeschlagen wurde.
Die
Wissenschaftler
gehen
davon
aus,
dass
der
gefundene
Stein
mit
3,5kg
auch
nur
ein
Teilstück
eines
in
die
Atmosphäre
der
Erde
gelangten
Meteoriten
von
ca.
30
bis
40kg
ist.
Dieser
ist
kurz
vor
dem
Aufprall
auf
die
Erde
explodiert.
Das
würde
auch
den
beschriebenen
lauten
Knall
erklären,
der
bis in die 40km entfernte Region um Jena wahrgenommen wurde.
Daher
kann
man
davon
ausgehen,
dass
im
Umkreis
von
3km
um
die
Fundstelle
herum
weitere
Steinbrocken
vom
explodierten
Meteorit
liegen.
Diese
aber
nach
200
Jahren
zu
finden,
ist
sehr
unwahrscheinlich.
Ralf Modes
Mitglied im Heimat- und Ortsverein Bad Köstritz e.V.
Bildergalerie:
Daten zum Meteoriten:
Weitere Links: