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Herzlich Willkommen!
Zur Geschichte des Ortes:
Ur-
und
frühgeschichtliche
Funde
lassen
bereits
den
Schluss
zu,
dass
in
der
Pohlitzer
Flur
zumindest
seit
dem
Neolithikum
(Jungsteinzeit)
eine
Siedlung
bestanden
haben
könnte.
Besonders
die
aufgefundenen
Bestattungen,
die
zu
einer
frühen
Friedhofsanlage
gehören
dürften,
stützen
diese
Annahme.
Auch
die
in
der
Nähe
des
Dorfteiches
erhaltene
Bebauung
könnte
auf
einen
Anger
als
Siedlungskern
hindeuten,
der
erst
später
entlang
der
Dorfstraße
zum
früheren
Rittergut
und
darüber
hinaus erweitert wurde. Heute ist die Dorfanlage in großen Teilen als Straßendorf anzusprechen.
Erstmals
wird
der
Ort
dann
am
23.
Mai
1364
in
einer
Urkunde
genannt.
Mit
diesem
Rechtsakt
wird
das
Haus
Langenberg
nebst
Zubehör
von
den
Vögten
von
Plauen
an
die
Vögte
von
Gera
verpfändet.
Unter
den
zugehörigen
Dörfern,
die
in
der
Urkunde
aufgezählt
werden,
wird
auch
der
Ort
„Palicz“,
das
heutige
Pohlitz erstmals schriftlich erwähnt.
Territorial
gehörte
Pohlitz
damit
zum
Gebiet
der
Vögte
von
Gera,
deren
Nachfolger
später
bis
zur
Beseitigung
der
Monarchien
durch
die
Novemberrevolution
das
Fürstentum
Reuß
jüngere
Linie
(Reuß
j.L.) wurde.
Das
kleine
Rittergut
war
ursprünglich
im
Besitz
der
Vögte
von
Gera,
die
es
1479
an
Caspar
von
Etzdorf
verkauften.
Von
den
Herren
von
Etzdorf
gelangte
es
im
16.
Jahrhundert
an
die
Herren
von
Wolframsdorf und Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Ort Teil der Köstritzer Paragiatsherrschaft.
Kirchlich
gehörte
Pohlitz
bis
zur
Reformation
als
Filial
zu
Caaschwitz
und
wurde
danach
der
Kirche
in
Langenberg
unterstellt.
Heute
wird
Pohlitz
vom
Pfarramt
in
Köstritz
mit
betreut.
Nachweislich
gab
es
seit
1568 eine Schule in Pohlitz.
Über
viele
Jahrhunderte
war
der
Ort
ein
Bauerndorf,
die
Einwohner
verdienten
ihren
Lebensunterhalt
fast
ausschließlich
durch
die
Landwirtschaft.
Erst
ab
der
Mitte
des
19.
Jahrhunderts
trat
mit
der
Anbindung
an
die
Eisenbahnlinie
Gera
–
Weißenfels
(später
Gera
–
Zeitz
–
Leipzig)
und
der
Ansiedlung
von
Saline
und
chemischer
Fabrik
Heinrichshall
eine
Veränderung
ein.
In
deren
Gefolge
nahmen
zahlreiche
Arbeiter,
Handwerker
und
Angestellte
ihren
Wohnsitz
in
Pohlitz.
Das
Ortsbild
und
die
sozialen Strukturen veränderten sich nachhaltig.
Die
Einwohnerzahlen
waren
lange
Zeit
relativ
konstant
und
wurden
Ende
des
18.
Jahrhunderts
mit
170
in 29 Häusern (ohne Vorwerk, Kirche und Schule) angegeben.
Um
1850
wird
über
den
Ort
geschrieben:
„Das
ganze
Dorf
besteht
aus
dem
…
Rittergütchen,
12
Pferdegütern,
7
Handgütern,
12
Häuslern,
1
Gemeindehaus,
1
Hirtenhaus,
aus
der
ehemaligen
Försterwohnung
und
der
Schulwohnung,
also
36
Wohnhäusern,
in
welchen
gegenwärtig
213
Personen
wohnen“.
G.
Brückner
berichtet
1871
in
seiner
Volks-
und
Landeskunde
für
das
Fürstentum
Reuß
j.L.,
dass
unter
Einschluss
von
Bahnhof,
Saline
und
chemischer
Fabrik
Pohlitz
aus
3
Kommunalgebäuden
und
41
Privathäusern
mit
21
Scheunen
besteht.
Damals
lebten
hier
in
71
Familien
345
Einwohner.
Die
Einwohnerzahlen
entwickelten
sich
von
467
(1891)
über
700
(1915),
730
(1926)
bis
zu
1063
(1939,
einschließlich 140 Saarländer). Die Ortsflur hatte einen Flächeninhalt von ca. 380 ha.
Wichtige
Ereignisse
aus
der
Ortsgeschichte
waren
vor
allem
die
Heimsuchungen
durch
plündernde
Soldaten
während
des
30jährigen
Krieges.
1641
wütete
die
Pest
im
Ort.
Am
22.03.1723
legte
ein
großes
Feuer
fast
den
ganzen
Ort,
einschließlich
der
Schule
und
der
Kirche
in
Schutt
und
Asche.
Weitere große Brände waren 1780, 1839, 1840 und 1843 zu verzeichnen.
Weltweit
wurde
Pohlitz
in
naturwissenschaftlichen
Kreisen
durch
den
Meteoriten
bekannt,
der
am
13.10.1819
auf
dem
Rothe´schen
Feld
einschlug.
Selbst
der
Geheimrat
Goethe
interessierte
sich
für
den
Stein.
Heute
sind
Teile
des
Meteoriten
weltweit
in
großen
naturwissenschaftlichen
Sammlungen
vertreten.
Über
die
Organisation
und
die
Verwaltung
der
Gemeindeangelegenheiten
gibt
erstmals
ein
im
Jahr
1659
durch
den
Amtmann
in
Gera,
Oswaldt
Leupoldt
ausgestellter
Gemeindebrief
Auskunft.
Im
Detail
werden
hier
die
Aufgaben
des
Gemeindeschulzen,
die
Rechnungslegung,
das
Gemeindebier,
das
Reinigen
der
Brunnen,
der
Puppenzins,
die
Feuerschau,
die
Nutzung
des
Baches
oder
der
Gemeindewiesen geregelt.
Erst
mit
dem
Erlass
einer
neuen
Gemeindeordnung
im
Fürstentum
Reuß
j.L.
am
13.02.
1850
erfolgte
eine
grundsätzliche
Neuordnung
der
rechtlichen
Grundlagen.
Nunmehr
regelten
neben
dem
Bürgermeister
(Gemeindevorstand)
eine
gewählte
Gemeindevertretung
(Gemeinderat)
alle
kommunalpolitischen
Angelegenheiten.
1861
wurden
diese
grundsätzlichen
Bestimmungen
durch
ein
Ortsstatut für die Gemeinde Pohlitz ergänzt.
Am
01.09.1923
wurde
die
Gemeinde
Pohlitz
auf
der
Grundlage
des
Kreiseinteilungsgesetzes
zwangsweise
nach
Bad
Köstritz
eingemeindet.
Letztlich
hatte
diese
Eingemeindung
vorerst
keinen
längeren Bestand, denn bereits am 01.08.1924 wurde sie wieder rückgängig gemacht.
Allerdings
erfolgte
ca.
20
Jahre
später
nach
dem
Ende
des
2.
Weltkrieges
durch
die
amerikanische
Besatzungsmacht
das
endgültige
Ende
der
politischen
Selbständigkeit.
Durch
Gesetz
des
Landes
Thüringen wurde diese Eingemeindung 1946 rückwirkend zum 26.05.1945 endgültig bestätigt.
Nach
1990
erhielt
Pohlitz
durch
einen
Ortschaftsrat
und
einen
Ortsbürgermeister
ein
Mitbestimmungsrecht in Angelegenheiten des Köstritzer Stadtteils.
Quelle: Bausteine zur Ortsgeschichte von Pohlitz, 2014
Der Ortsname und seine Deutung:
Der Ortsname Pohlitz, 1364 als P a l i c z , 1393 als P o l i c z , P a l i c e und
P o l i t z bezeugt, stammt entweder vom südslawischen p o l e = Feld, Ebene oder bezogen auf
P
a
l
i
c
z
vom
altslawischen
p
a
l
i
t
i
=
brennen,
d.h.
den
Wald
durch
Abbrennen
zum
Schwinden
bringen, ab.
Pohlitz,
im
Volksmunde
„Pulz“,
gehörte
mit
weiteren
Dörfern
der
Umgebung
zu
den
alten
Amts-
und
Küchendörfern
der
Herrschaft
Gera,
die
seit
der
sorbischen
Zeit,
Spann-
und
Handfrone
für
die
Landesherrschaft in Tinz, Gera und Ernsee zu leisten hatten.
Pohlitz,
das
reußische
Nizza,
ist
der
wärmste
Ort
im
früheren
reußischen
Unterlande,
liegt
am
Ausgang
des
Borntales
zur
Elsteraue
und
steigt
von
der
Elstertalsohle
nach
dem
dortigen
Weinberg
sacht
an.
Der
Kranz,
der
den
Ort
umgebenden
Berge
(bis
296
m)
im
Norden
und
Osten
(Pöhle,
Vieberg,
Weinberg,
Robener-
und
Pönigsberg)
sowie
die
Talsohle
im
Westen
und
Süden
machen
die
Lage
des
Ortes mild, gesund und angenehm.
Der
geologische
Untergrund
(Zechstein
und
Auelehm)
aber
tut
ein
Übriges
zur
günstigen
Bodenkultur
seiner Flur, seines Feld- und Obstbaues, der Kalkwerke und seiner stattlichen Gärtnereien.
Quelle: E.P. Kretschmer, Gera - Aus vergangenen Tagen von Pohlitz und seiner nächsten Umgebung
Heute
ist
Pohlitz
ein
schmuckes
und
aktives
Dorf
mit
zeitgemäßer
Infrastruktur
und
sehenswerter
Natur.
Besuchen Sie uns doch einmal, wenn Sie in der Nähe sind. Es gibt viele Wege, die nach Pohlitz führen.
Bildergalerie:
Weitere Details finden Sie in der Chronik: „Bausteine zur Ortsgeschichte von Pohlitz“
Pohlitz (50.9385,12.0249 - 178m ü.NN)
liegt
östlich
der
Stadt
Bad
Köstritz,
am
Fluss
„Weiße
Elster“,
am
Fuß
und
Hang
der
Elsterauen (südlich exponierte Hänge).